Abschalthilfen

Übersicht der verschiedenen Typen

Manuell - Automatisch - Schaltuhren

Typ Manuell

Konventionelle Steckerleisten mit Schalter: Sie sind einfach, kostengünstig und universell einsetzbar. Je nach Anwendung sind 3 bis 8 Steckdosen sinnvoll; es gibt Versionen mit gedrehten Steckdosen, um Steckernetzteile einstecken zu können. Der Schalter soll leuchten zum Anzeigen des «Ein»-Zustands. Beim Ausschalten werden alle eingesteckten Geräte vollständig vom Netz getrennt.

Steckerleiste mit Schaltermaus: Diese Variante ist zwar teurer als eine konventionelle Steckerleiste mit Schalter, sie bietet dafür mehr Bedienungskomfort. Die Schaltermaus kann in bequemer Griffweite – z.B. auf dem Pult – platziert werden, während die eigentliche Steckerleiste unter das Pult gelegt wird und somit kein Abtauchen in den Untergrund mehr nötig ist.

Schaltermaus: Sie ist überall dort die Lösung, wo bereits eine Steckerleiste ohne Schalter vorhanden ist oder wenn bei einer konventionellen Steckerleiste mit Schalter der Bedienungskomfort verbessert werden soll.

Fernschalter: Sie sind eine weitere Möglichkeit zum komfortablen Abschalten von Geräten. Sie sind jedoch in erster Linie für das Schalten von Leuchten gedacht. Ein Sender kann mehrere, codierbare Empfänger mit Zwischenstecker durch entsprechende Tasten ansteuern. Die Reichweite von Funk-Fernschaltern beträgt ca. 10 bis 30 Meter. Fernschalter mit Infrarot arbeiten nur bei Sichtkontakt, haben dafür keine elektromagnetische Strahlung. Der Sender enthält meist eine Batterie, neu sind aber auch solche mit Piezo-Energieversorgung durch den Tastendruck erhältlich.

Typ Automatisch

Automatische Abschalthilfen werden für verschiedene Ansteuermöglichkeiten angeboten, z.B. mit der Fernbedienung von Unterhaltungselektronik, durch externe Signale (PC-Tastatur, USB, Netzwerk), durch Präsenzmelder oder auch durch Drücken einer Taste. Die Netztrennung erfolgt automatisch einige Zeit nach der letzten Gerätebetätigung oder Präsenz oder durch Erkennen des Abschaltens angeschlossener Geräte (z.B. wenn das Gerät via Fernbedienung in Standby gesetzt wird). Wegen der in diesen Geräten enthaltenen «Grauen Energie» von einigen 10 kWh ist ihr Einsatz nur sinnvoll, wenn damit über die Nutzungsdauer wesentlich mehr Strom gespart werden kann! Rein energetisch lohnt sich ihr Einsatz, wenn der durch die Abschalthilfe eingesparte Standby-Verbrauch mindestens 3 Watt während 5 Jahren beträgt. Zu beachten ist auch der Eigenverbrauch der Abschalthilfe, der unter 0.5 Watt liegen sollte.

Automatische Abschalthilfen für Unterhaltungselektronik mit Fernbedienung: diese Geräte erkennen das In-Standby-Schalten des angeschlossenen Geräts (es können auch mehrere Geräte via Mehrfachstecker sein) und trennen das Gerät/die Geräte nach kurzer Zeit vom Netz. Damit entfällt deren Standby-Verbrauch. Zum Einschalten wird zuerst die Abschalthilfe mit der Fernbedienung aktiviert, anschliessend wird wie gewohnt das Unterhaltungselektronik-Gerät eingeschaltet.

Master-Slave-Steckerleiste: damit können durch Ausschalten eines Hauptgeräts (Master-Gerät) weitere angeschlossene Geräte ein- und ausgeschaltet werden. Teils gibt es weitere nicht geschaltete Steckdosen (im Bild weiss) für nicht auszuschaltende Stromverbraucher wie z.B. das Telefon. Beim Einschalten eines mit Strom betriebenen Hauptgeräts (Master-Gerät, z.B. Computer, im Bild rot) werden weitere Geräte (Slaves, z.B. Drucker, Modem und Monitor, im Bild schwarz) mit Strom versorgt. Wird das Hauptgerät ausgeschaltet, werden alle weiteren Geräte vom Stromnetz getrennt. Damit verbrauchen die weiteren Geräte auch keine Energie für den Standby-Betrieb. Das Hauptgerät bleibt allerdings mit dem Stromnetz verbunden und verbraucht Standby-Energie. Die Master-Slave-Steckerleiste ist somit eine automatische und deshalb bequemere Alternative zu manuellen Abschalthilfen. Sie ist aber teurer und spart etwas weniger Strom wegen ihres Eigenverbrauchs und jenem Verbrauch des Hauptgeräts im Standby/Aus-Zustand. Master-Slave-Steckerleisten sind vor allem für PC-Arbeitsplätze gedacht. Es gibt teurere Ausführungen mit einstellbarer oder selbstanpassender Schaltschwelle, was u.U. bei hohem Standby-Verbrauch des PC nützlich ist.

Abschalthilfen mit Näherungsschalter: diese werden vor allem für Kaffeemaschinen oder Drucker/Kopierer angeboten. Die angeschlossenen Geräte werden nach z.B. 1 Stunde ausgeschaltet. Das Wiedereinschalten erfolgt, wenn sich jemand der Abschalthilfe nähert (wie Präsenzmelder, aber kürzere Reichweite). Zusätzlich ist meist eine Taste zum Wiedereinschalten vorhanden. Achtung bei grossen Druckern/Kopierern: manche sollten zuerst mittels Geräteschalter heruntergefahren werden, da sie sonst «abstürzen» können. Da zudem das Aufstarten u.U. recht lange dauert; kann es sinnvoller sein, eine geeignete Standby-Konfiguration am Gerät vorzunehmen. Kaffeemaschinen mit Elektronik müssen nach einer Netztrennung meist wieder per Starttaste eingeschaltet werden.

Typ Schaltuhren

Schaltuhren erlauben, angeschlossene Geräte nach einem festen Zeitprogramm ein- und auszuschalten. Da sie nicht erfassen können, was an den angeschlossenen Geräten geschieht, sind sie nur dort geeignet, wo das ungeplante Ausschalten keinen Schaden am Gerät oder sonstige Nachteile verursachen kann. Ihr Einsatz ist demzufolge vor allem bei Beleuchtungen sinnvoll, und weniger bei elektronischen Gräten. Schaltuhren, die nicht gut sichtbar angebracht sind, sollten mit Gangreserve oder als Funkuhr gegen den Verlust der korrekten Zeit abgesichert sein. Viele Schaltuhren sind in Elektro-Tableaux oder Schaltschränken eingebaut, es gibt eigentliche Schaltcomputer, und sie sind oft Bestandteil von Anlagensteuerungen.

Elektromechanische Schaltuhren (auch als «analog» bezeichnet): sie haben Reiter zum Stellen oder Stecken und sind leicht verständlich. Das eingestellte Programm ist direkt ersichtlich. Die einstellbaren Zeiten und Schaltintervalle sind recht grob: bei Tagesschaltuhren sind es meist 15 Minuten Schritte, bei Wochenschaltuhren sogar mehrere Stunden. Bei Netzausfall oder Netzunterbruch bleiben elektromechanische Schaltuhren stehen, ausser teurere Modelle mit Gangreserve.

Elektronische Schaltuhren (auch als «digital» bezeichnet): sie können in der Regel Netzunterbrüche überbrücken, haben meist eine Vielfalt von Programmiermöglichkeiten, Wochenprogramme, minutengenaue Einstellung, oft mehrere Schaltkanäle, sowie weitere Funktionen wie etwa Zufallsschaltung (für Beleuchtung, als Einbrecherschutz). Ihr Nachteil ist die oft schwer verständliche und nicht direkt kontrollierbare Programmierung. Modelle mit eingebauter Funkuhr haben immer die richtige Zeit, auch nach der Winter-/Sommerzeit-Umstellung.

Zu beachten:

  • Alle automatischen Abschalthilfen (Master-Slave etc.), Fernschalter und Schaltuhren brauchen selber Standby-Energie für ihre Funktion. Dieser sogenannte Eigenverbrauch sollte unter 0.5 Watt liegen, damit der Einsatz auch zum Abschalten von z.B. 3 Watt Standby Sinn macht.
  • In allen Abschalthilfen, insbesondere den elektronischen, steckt «Graue Energie» aus ihrer Herstellung. Dies ist in einer ökologischen Gesamtbetrachtung zu berücksichtigen.
  • Gewisse elektronische Geräte, wie PC/Laptop sowie manche Drucker und Kopierer, sollen vor der Netztrennung heruntergefahren bzw. mit dem Geräteschalter ausgeschaltet werden, damit sie nicht «abstürzen». Bei Tintenstrahldruckern wird dadurch der Druckkopf sicher parkiert und kann nicht austrocknen. Bei Master-Slave-Steckerleisten kann der PC selbst nicht abstürzen, da sie durch das PC-Herunterfahren aktiviert werden. Es empfiehlt sich jedoch auch hier, Tintenstrahldrucker, insbesondere ältere Modelle, vorgängig herunterzufahren.
  • Die Schaltleistung einiger automatischer Abschalthilfen und Fernschalter beträgt nur 4 A (statt üblichen 10 A). Solche Produkte dürfen nicht für Kaffeemaschinen, Heizöfeli oder andere Geräte mit Leistungen über 900 W eingesetzt werden. Beim Kauf ist ggf. darauf zu achten!